Inhalt

Interessant + Wissenswert


Schriftgut und Überliefertes

Ortschronik: Unsere Dörfer Schlewecke Volkersheim Werder und ihre Geschichte, Autorengemeinschaft Dorfchronik 2002, Piepersche Druckerei und Verlag GmbH Clausthal-Zellerfeld

Klaube,Manfred, Rüdiger, Dieter, Längs der Nette - Streifzüge durch den Ambergau, Leinebergland Druck GmbH&Co.KG 2013

In Werder erzählt man sich einige Sagen und Geschichten, u.a. von Heinrich Lobes und August Bode.

Liedgut

Ambergau-Lied

Überall im Ambergau singen die Menschen gerne. Aus voller Kehle schmettern sie besonders gerne das Ambergauer Lied:

Im schönen Ambergau
Da liegt mein Heimatort
Hier leb' ich gar zu gern
Ich will nie wieder fort
Wenn ich am Weinberg steh'
Kann ich die Dörfer seh'n
Umrahmt von Feldern
Wald - und grünen Höh'n

Denn hier im Ambergau
Da möcht ich immer sein
Im schönen, grünen Ambergau
Denn hier im Ambergau
Da möcht ich immer sein
Im schönen Ambergau

Die kleinen Dörfer hier
Das Städtchen Bockenem
Die Nette fließt durch's Tal
Hier gibt es viel zu seh'n
Mit Liedern und Musik
Zusammen feiern wir
Denn miteinander hier
So leben wir

Denn hier im Ambergau
Da möcht ich immer sein
Im schönen, grünen Ambergau
Denn hier im Ambergau
Da möcht ich immer sein
Im schönen Ambergau

Melodie: Tief im Böhmerwald Text: Christine und Karlfried Luther 2012


Spuren von historischen Produktionsstätten

Wassermühle

Zu finden: Wassermühlenstraße

Wenn auch von der Wasserburg von Werder nichts mehr zu sehen ist, so gibt es die ehemals zur Burg gehörende Mühle noch heute.

Die Mühle wird erstmals 1260 erwähnt und in einer Urkunde aus dem Jahre 1327 wird sie als "Slaegemole" bezeichnet. In dieser Schlackenmühle wurde nachweislich zum einen Rammelsbergerz verarbeitet, zum anderen war sie Mahlbetrieb für Getreide mit angeschlossener Oelmühle für die Bauern der in der Nachbarschaft liegenden Dörfer Werder, Schlewecke, Nette, Störy, Hary und Bönnien. Schon 1430 kam sie in den Besitz des Müllers Lindenberg, dessen Familie im Ambergau noch weitere Mühlen betrieb. Noch heute erinnert die Inschrift in einem Sandsteinquader des Mauerwerk des Stallgebäudes an die Lindenbergs. Hier heißt es "Dieses Haus hat gebaut Meister Christian Heidrich Lindenberg und Anna Isabel Lacken - Anno 1730".

Nach fast 500 Jahren verkaufte die Familie Lindenberg die Mühle. Sie wechselte in den folgenden 26 Jahre noch zweimal den Besitzer, bis sie 1907 von August Sattler übernommen wurde. Er nahm umfangreiche Änderungen vor, in deren Zusammenhang das alte Backhaus abgerissen und ein Getreidespeicher gebaut wurden.

Im 19.Jahrhundert entstanden zunehmend große Mühlenbetriebe, die kleinen Dorfmühlen, wie auch der Mühle in Werder, starke Konkurrenz machten und deutlich wirtschaftlicher arbeiten konnten. So musste auch die Wassermühle von Werder 1962 ihren Betrieb einstellen. Das Mühlenwehr und die dazugehörenden Gebäude jenseits der Nette wurden 1969 abgerissen und das gesamte Mühlengebäude wenig später zu einem Wohnhaus umgebaut.

Welche Bedeutung der Mühlenbetrieb der Wassermühle von Werder einst gehabt hat lässt sich erahnen, wenn man einen Blick auf die alte und prächtige Tür zum Mühlengebäude wirft. Sie scheint ein Zwilling des Kirchenportals der Kirche von Werder zu sein und steht dieser in Größe und handwerklicher Ausführung in keiner Weise nach. Vermutlich war der Müller Lindenberg wichtiger Mäzen der Kirche, denn sein Name ist in der Wetterfahne auf der Kirchturmspitze gut zu lesen.

Im Gegensatz zur Kirchtür ist die alte Eingangstür zur Mühle heute nicht mehr öffentlich zugänglich; die beiden hier abgebildeten Fotografien können aber einen guten Eindruck vermitteln.